Platzierungsmängel

Charakteristik:

Abweichungen der Bauelementeposition relativ zu den Anschlußflächen auf dem Substrat außerhalb der Spezifikationen.

Achtung ! Hier gilt stets der Vergleich mit geltenden Standardisierungen und Normen. Diese sind untereinander oft nicht vergleichbar, oder differieren. Als Bewertungsgrundlage gilt hier die DIN EN 61191, Teil 1 - 4, bzw. die IEC 61191, Teil 1 - 4. Alle Bewertungen der Lötstellen basieren auf vorgenannten Normen.

Platzierungsmängel bei CMC

Beschreibung:
Deutlich sichtbarer Platzierungsmangel an einem CMC nach Wellenlötung. Das Bauelement hat sich im Lötprozess aus der Klebstofffixierung gelöst. Dieser funktionsrelevante Fehler muss nachgearbeitet werden. Hierbei sollte das Bauelement durch ein neues ersetzt werden. Lötparameter beachten (Löttemperatur </= 350°C)

Ursachen/Abhilfe:

  • Klebstoffauftrag mangelhaft
  • Klebstoff ungenügend ausgehärtet
  • Lötparameter mangelhaft

Platzierungsmangel eines CMC Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Beschreibung:
Übersicht auf Längs- und Querversatz von CMC. Die beiden linken Beispiele zeigen ein nach Stufe A (IEC 61191-2) tolerierbaren Längs- und Querversatz. Die rechten Beispiele zeigen nicht mehr annehmbare Fehlplatzierungen.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung von CMC Bildquelle:
REM

Beschreibung:
Ein CMC wurde in Seitenlage bestückt. Dieser Fehler hat zunächst keine funktionsrelevanten Auswirkungen und ist nach Stufe A der zitierten Norm auch zulässig. Für höhere Gebrauchsanforderungen (Stufe B und C) ist dieser Fehler nicht akzeptabel und muss Nachgearbeitet werden.

Ursachen/Abhilfe:

  • Bestückfehler (zufällig)
  • selten: Erschütterungen beim Baugruppentransport

CMC in Seitenlage Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Beschreibung:
Verdrehung eines CMC nach Wellenlöten. ähnlich Problematik wie im überkapitel dargestellt. Durch mangelhafte Klebstoffanbindung, löste sich das Bauelement. Es zu einem Platzierungsmangel im Lötprozess. Nacharbeit ist erforderlich.

Ursachen/Abhilfe:

  • Klebstoffauftrag mangelhaft
  • Klebstoff ungenügend ausgehärtet
  • Lötparameter mangelhaft

CMC in Seitenlage Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Platzierungsmängel bei MiniMELF

Beschreibung:
Grenzfall für einen lateralen Längsversatz zweier MiniMELF. Obwohl der Versatz die Ausbildung der Lötstelle nicht gestört hat, zählt er zu einem Grenzfall, der noch akzeptabel ist. Zu beachten ist in diesem Fall die Mindestüberlappung der rechten Anschlussseite. Sie darf 2/3 (Stufe A, B) der Metallisierungsbreite bzw. die Metallisierungsbreite nicht unterschreiten.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Platzierungsmangel bei MiniMELF Bildquelle:
REM

Platzierungsmängel bei PLCC

Beschreibung:
Fehlplatzierung eines PLCC. Die Anschlussbeine stehen genau zwischen den Pads. Nach Standard dürfen die überhänge nur die 1/2 bzw. 1/4 der Breite der Anschlussbeine betragen. In diesem Fall muss eine Nacharbeit erfolgen. Bemerkenswert ist, dass trotz dieses großen Versatzes noch Lötstellen zu Stande kommen.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler

Platzierungsmangel bei PLCC Bildquelle:
REM

Beschreibung:
Lateraler Querversatz eines PLCC. Dieser Versatz ist bei geringer Gebrauchsanforderung (Stufe A, B) zu akzeptieren, bei höheren Anforderungen (Stufe C) jedoch nicht.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung eines PLCC Bildquelle:
REM

Platzierungsmängel bei QFP

Beschreibung:
Dieses Bildbeispiel wurde kurz nach dem Bestücken der Bauelemente angefertigt. Links unten ist deutlich die Fehlplatzierung des QFP zu erkennen, die im Lötprozess zu Fehlern führen kann. Der Versatz liegt deutlich außerhalb tolerierbarer Grenzen. Die Nacharbeit kann hier vor dem Löten erfolgen.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler

Platzierungsmangel bei QFP Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Platzierungsmängel bei SO

Beschreibung:
Fehlplatzierung eines SO-Bauelementes. Das Bauelement wurde verdreht bestückt, so dass keine elektrische Funktion gegeben ist.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Platzierungsmangel bei SO Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Beschreibung:
Fehlplatzierung eines SO nach Reflowlöten. Dieser Versatz ist nach allen Gebrauchsstufen nach IEC 61191-2 nicht mehr annehmbar.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung eines SO Bildquelle:
REM

Beschreibung:
Nicht tolerierbare Fehlplatzierung in einer Richtung. Die Anschlussbeine (links) zeigen einen nicht akzeptabel kleine Überdeckung mit den Pads. Darüber hinaus kann keine Lotfüllung im Fersenbereich der Anschlussbeine festgestellt werden. Nacharbeit ist in jedem Falle erfordelich.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung eines SO Bildquelle:
REM

Beschreibung:
Kombination aus lateraler Fehlplatzierung in Quer- und Längsrichtung. Nicht mehr tolerierbarer Versatz. Nacharbeit ist erforderlich.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung eines SO Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Platzierungsmängel bei SOT23

Beschreibung:
Tolerierbarer Versatz eines SOT23. Das Bauelement ist nur leicht aus seiner Idealposition verschoben. Keine Nacharbeit notwendig.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Platzierungsmangel bei SOT23 Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto

Beschreibung:
Diese leichte Drehung des Bauelementes muss zu einer Nacharbeit führen, da an dem unteren Anschlussbein keine einwandfrei benetzte Lotfüllung erkennbar ist.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung eines SOT23 Bildquelle:
REM

Beschreibung:
Fehlplatzierung von SOT23 nach Bestücken. Hier ist ein erheblicher Bestückversatz, der zu Lötfehler führen kann, deutlich sichtbar. Die Nacharbeit kann hier ohne großen Aufwand erfolgen, da die Bauelemente noch vor dem Reflowlötvorgang stehen.

Ursachen/Abhilfe:

  • Fehler beim Bestücken: Teaching, Toleranzen, systematische Fehler
  • Wegschwimmen der Bauelemente im Reflowprozess
  • Erschütterungen während des Lötprozesses

Fehlplatzierung eines SOT23 Bildquelle:
visuelle, optische Inspektion, Übersichtsphoto
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